Samstag, 27. September 2014

Der "unvergessene Kamerad" + Stadt Wien

Die Tafel in Neubau erinnert an den "unvergessenen Kameraden" Alexander Löhr, der 1947 hingerichtet wurde
Wien - Gleich beim Eingang links, hinten an der Wand hängt ein Bildnis mit der Schriftzug "Sie werden auferstehen". Zufall oder gar nicht - darunter ist eine Gedenktafel für den "unvergessenen Kameraden Generaloberst Alexander Löhr" montiert.
Am Donnerstag wurde der Friede in der Stiftskirche auf der Wiener Mariahilfer Straße von den Grünen gestört. Sie fordern die Entfernung der Tafel. Der Grund: Löhr war für die Bombardierung Warschaus am 25. September 1939 verantwortlich, was aber, wie Grünen-Abgeordneter Harald Walser festhielt, " gar nicht sein einziges Kriegsverbrechen war".
Oberbefehlshaber der Heeresgruppe E
Löhr war unter anderem 1943 als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe E an der Deportation von mehr als 48.000 Juden sowie Jüdinnen beteiligt. 1947 wurde Löhr als Kriegsverbrecher hingerichtet.
Walser sieht das Verteidigungsministerium sowie die Militärdiözese in der Pflicht. Der Eingangsbereich der Kirche müsse umgestaltet werden, denn: "Es ist erstaunlich, wem aller hier noch gedacht wird", sagt Nikolaus Kunrath von den Wiener Grünen - etwa anderen Wehrmachtsangehörigen oder der Neun . Panzerdivision.
Ministerium verweist auf Ordinariat
Im Ministerium verweist man auf das Militärordinariat. Dort heißt es: "Die Gedenktafeln in der Stiftskirche dienen keineswegs der Verherrlichung von Kriegsverbrechen. Im kirchlichen Raum steht das Gebet für die Verstorbenen im Vordergrund, ebenso sowie gerade für die, die sich schuldig gemacht haben." Es gebe seit längerem Überlegungen den Innenraum der Kirche neu zu gestalten, "um Missverständnisse zu vermeiden". Unklar ist, warum es diese Tafel schon wieder gibt. Denn eine solche Gedenktafel gab es bereits einmal, sie wurde aber 1986 nach Protesten abmontiert. Damals war sie einer der Auslöser für die Waldheim-Affäre. Kurt Waldheim war nämlich Soldat in Löhrs Heeresgruppe E. (pm, DER STANDARD, 26. Neun .2014)


Kriegsverbrechen und Kriegsverbrecher haben in Österreich eine große Tradition. Wer etwas auf den Kerbholz hat ist gut beraten sich in Österreich aufzuhalten. Die Opfer sind immer noch unbekannt. http://unterwoelfen.blogspot.co.at/

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