Sonntag, 10. Januar 2016

Wien und die Arbeitslosen

Im Dezember 2015 waren in Wien 166.184 Menschen ohne Job, um 12,5 Prozent mehr als im Dezember 2014. Dabei sind die ehemaligen Zielpunkt-Mitarbeiter noch gar nicht berücksichtigt. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) Wien wird die Zahl der Arbeitslosen weiter steigen.
143.501 Menschen waren im Dezember in Wien beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkt, das sind um 12,5 Prozent mehr als im Dezember 2014. Die Zahl der Personen in Schulungen sank auf 22.683 (minus 8,8 Prozent). Beide Gruppen zusammengefasst betrug der Anstieg der Menschen ohne Arbeit plus neun Prozent. In Wien ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit damit doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.
Exakt betrug die Zahl 475.435, wie es am Montag aus dem Sozialministerium hieß. Im November hatte der Anstieg 5,6 Prozent betragen, in absoluten Zahlen waren vor zwei Monaten knapp über 430.000 Menschen ohne Beschäftigung. Besonders die Zahl der Langzeitarbeitslosen war zuletzt deutlich gestiegen.




















In Schulungen des Arbeitsmarktservice (AMS) befanden sich Ende Dezember 57.921 Personen, die Zahl entspricht einem Rückgang von 6,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 10,6 Prozent.
Die Jugendarbeitslosigkeit war im letzten Monat laut Sozialministerium österreichweit mit 1,1 Prozent rückläufig.
Laut Petra Draxl, Leiterin des AMS Wien, wird der Anstieg der Arbeitslosigkeit langsam schwächer. Draxl schränkte aber ein: „Eine Umkehr des Trends ist das aber leider noch lange nicht – obwohl die Zahl der Jobs in Wien zunimmt, wächst die Zahl der Menschen, die auf den Arbeitsmarkt drängen, noch rascher an.“ Die Arbeitslosigkeit werde 2016 daher weiter ansteigen. Der Gesamtbestand an offenen Stellen, die die Wiener Unternehmen dem AMS zur Besetzung melden, lag im Vormonat um 21,2 Prozent höher als 2014.
Die aktuellen Dezember-Arbeitslosenzahlen zeigen eine weitere Zunahme an Menschen ohne Job in Österreich, wenn auch nicht ganz so stark wie im Vormonat. 10,6 Prozent waren laut Sozialministerium Ende des Jahres arbeitslos gemeldet. Auffallend an der aktuellen Statistik ist die Arbeitslosenrate von Frauen - sie nahm stärker zu als jene der Männer. Ursache dafür ist die besonders hohe Arbeitslosigkeit im Dienstleistungssektor, während es der „Männerbranche“ Bau dank dem bisher warmen Winter verhältnismäßig gut geht.


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