Alles zurück, der
Häupl will es so. Was er versprochen hat, das hält er nicht!
Andererseits, wer braucht schon einen Grätzel-Beauftragten?
Nachbarschaftskampagne? Was soll das? Die Wiener müssen jetzt die
Fenster schließen wenn sie ein Schnitzel kochen, ein
Schweineschnitzel natürlich. Die SPÖ erfindet sich neu. Aber so neu
ist das nicht. Die letzten Wähler sollen bei der Stange gehalten
werden.
"Vom
Herumpolitisieren ins Tun kommen" Die Wiener SPÖ will sich neu
erfinden und verordnet sich eine Organisationsreform. Wien. "Ich
werte dieses Wahlergebnis nicht als Auftrag, so weiterzumachen wie
bisher", sagte Bürgermeister Michael Häupl kurz nach der
WienWahl im Oktober und kündigte grundlegende Veränderungen in
seiner Partei an. Als erstes Beispiel dafür nannte er noch am
Wahlabend etwa die Einführung von GrätzlBeauftragten für
jeden Bezirk, um wieder besseren Kontakt zur Bevölkerung
herzustellen. Rund drei Monate später hat die Wiener SPÖ nun
angekündigt, der Öffentlichkeit am kommenden Dienstag nach ihrer
Vorstandstagung am Kahlenberg eine Organisationsreform sowie eine
neue Nachbarschaftskampagne präsentieren zu wollen. Es werde aber
keine Auflösung der Sektionen geben, wie das schon gerüchteweise zu
hören war. Und auch die angekündigten Grätzel Beauftragten sollen
so nicht kommen meint zumindest ein Parteimitglied. "Dafür
haben wir ja eh die Bezirksräte außerdem ist der Kontakt zur
Bevölkerung die ureigenste Aufgabe der Sektionen." Warum Häupl
das dann am Wahlabend angekündigt hatte? "Irgendwas musste er
doch auf die Schnelle sagen", heißt es dazu weiter. Vonseiten
der Parteispitze klingt das ein wenig anders: Auf jeden Fall sei
geplant, gemeinsam mit den Sektionen, den Funktionären und den
Abteilungen zu schauen, welche Aufgaben noch zeitgemäß sind und
welche nicht. Gibt es Themengebiete, die noch nicht abgedeckt werden,
so könnte man dann entsprechend die Ressourcen verlagern. "Es
ist, wenn man so will, wie eine Firmenumstrukturierung, um
effizienter werden zu können." So soll etwa in jedem einzelnen
Bezirk die Verwaltung auf Effizienzsteigerungen abgeklopft, Abläufe
optimiert und Parallelstrukturen aufgelöst werden. "Man muss
sich auch in gewissen Bereichen fragen, wie sinnvoll es ist, wenn
sich seit Jahren dieselben fünf Leute wöchentlich in der Sektion
treffen, um herumzupolitisieren und sich nur noch mit sich selbst
beschäftigen anstatt hinauszugehen und mit den Menschen zu
sprechen. Es geht einfach darum, wieder mehr Außenwirkung zu
erzielen", betont man in der Partei. Das geschehe zwar doch
bereits durch die Bezirksräte und Mandatare "kann aber
noch viel effizienter werden", heißt es. Das bedeutet also
auszumisten, Aufgaben neu zu verteilen und und diesen Prozess
entsprechend zu begleiten und zwar mit neu zu installierenden
GebietsManagern. "Es wird Verantwortliche geben, es wird
Arbeitsgruppen geben, es wird Workshops geben", wurde
versichert. Von Mann auf Raumdeckung "Im Fußballjargon
ausgedrückt, geht die SPÖ künftig von Mann auf Raumdeckung",
meint ein Insider. Man will sich also künftig verstärkt um die
Probleme der Bürger kümmern, anstatt sich auf die politischen
Gegner zu konzentrieren. Oder anders gesagt: Die Wiener SPÖ plant
anscheinend von der Defensive in die Offensive zu gehen.
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