“Format"
liegt der Anhang des Jahresabschlusses 2013 der Sozialbau vor. Darin
wird ein Gesamtbezug des dreiköpfigen Vorstandes unter Führung von
Herbert Ludl in Höhe von 884.176,58 Euro angeführt. 2012 lag er
sogar bei 1.013.936,05 Euro. Damit liegen die einzelnen
Vorstandsgagen um über 100.000 Euro pro Jahr höher als im
Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz vorgesehen.
Der
Vorstand der zum VIG-Konzern zählenden Sozialbau AG weist diese
Vorwürfe zurück. Die im Magazin "Format" angestellte
Rechnung stimme nicht, so Generaldirektor Herbert Ludl zur APA: "Die
Bezüge sind WGG-konform. Das wurde auch so testiert." Die
Berechnung, die das Wirtschaftsministerium vorgebe, sei komplizierter
und vielfältiger. In den genannten Bezügen sei vieles enthalten,
was gar keinen Bezug im Sinne des § 26 WGG darstelle. Insgesamt
seien die Vorwürfe ein "Sturm im Wasserglas", "wir
gehören zu den bestgeprüften Unternehmen".
Das
"Format" bezieht sich auf den "Anhang des
Jahresabschlusses 2013" der Sozialbau AG, der eigentlich schon
seit vorigem Sommer vorliegt. Darin werde ein Gesamtbezug des
dreiköpfigen Vorstands unter Führung von Ludl von 884.176,58 Euro
angeführt, 2012 seien es sogar 1,013.936,05 Euro gewesen. Unter der
Annahme, dass jeder der drei Manager gleich viel erhalte, ergebe sich
ein Jahresverdienst von 294.725,52 Euro bzw. für 2012 einer von
337.978,68 Euro, so das Magazin. "Der Generaldirektor bekommt
ein bisserl mehr als die anderen Vorstände", wird Ludl dort
zitiert. "Durch diese blöde Regelung" - nämlich die
Koppelung ans Beamtengehalt - "gibt es in ganz Österreich
keinen Immobilienmanager, der so wenig verdient wie wir", so der
Sozialbau-Chef weiter: "Meine letzte Gehaltserhöhung liegt
Jahrzehnte zurück."
Ludl
sieht den Magazin-Artikel - Titel: "Rote Gagenkaiser" -
parteipolitisch motiviert: "Wenn Wahlkampf ist, tauchen die
seltsamsten Dinge auf", meinte er am Donnerstagnachmittag zur
APA.
Mehrheitseigentümer
der Sozialbau AG ist seit 2012 - nach Änderungen im Aktionärskreis
- die Vienna Insurance Group (VIG) auch offiziell und nicht wie davor
nur indirekt über Serviceverträge.49,6 Prozent an der Sozialbau
hält die "Heimstätte" gemeinnützige GesmbH (hinter der
u.a. mit 31,95 Prozent die Sozialbau selbst steht). Mit 17,9 Prozent
ist an der Sozialbau laut "Firmen Compass" und früheren
Angaben des Unternehmens der A.W.H. (Verband der Wiener
Arbeiterheime) beteiligt, hinter der die SPÖ steht.Je 10 Prozent
halten die Familie Genossenschaft, die Volksbau Genossenschaft und
die Wohnbau gemeinnützige Genossenschaft. Hinter der
Wohnungsgesellschaft "Heimstätte" steht mehrheitlich (zu
67,8 Prozent) die Neue Heimat Oberösterreich, die - über die ELVP
GmbH. - der VIG gehört.
Die
Nähe zur Bundes- und zur Wiener SPÖ zeigt laut "Format"
auch die Zusammensetzung des Sozialbau-Aufsichtsrates, in dem u.a.
Christian Deutsch (Ex-Landesparteisekretär), Helmut Laska (Gatte von
Ex-Stadträtin Grete Laska) und Karlheinz Hora (Bezirksvorsteher
Leopoldstadt) vertreten sind. Ludl selbst ist Mitglied des
SPÖ-Bezirksparteivorstand in Währing. (red./A
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