Bauprojekt am Karlsplatz:Jury-Chef in Doppelrolle
26.10.2016, 18:36
Bereits 5000 Wiener und viele Promis stemmen sich gegen das geplante "Glasmonster" neben der Karlskirche. Beim massiven Ausbau des Zürich-Büros bedient sich die Stadt fragwürdiger Praktiken, wie die "Krone" aufdeckte. Der Vorsitzende derArchitektur-Jury spielt eine zentrale Rolle bei der neuen Widmung.
Der Reihe nach: Die Zürich hatte einen Bauwettbewerb ausgelobt. Eine achtköpfige Jury unter der Leitung des Wiener Architekten Rüdiger Lainer wählte das Siegerprojekt aus. Lainer ist gleichzeitig Vorsitzender des Fachbeirats für Stadtgestaltung - jenes Gremiums, bei dem sich die Politik die Zustimmung zur Umwidmung (und damit zum Ausbau) einholt.
Für Kritiker ist diese Doppelrolle unvereinbar. Lainer sieht das naturgemäß anders: "Grundsätzlich stellt das keinen Widerspruch dar." In Graz oder Salzburg sei das eher normal. Weiters saßen in der Jury (neben Vertretern der Versicherung) die Leiter der MA 19 (Stadtbild) und MA 21 (Stadtteilplanung).
Beide unterstehen Stadt-Vize Maria Vassilakou. Die Grünenchefin findet das Projekt gut, obwohl Wien sein Weltkulturerbe verlieren könnte. Denkmalschützer laufen Sturm: www.rettetdiekarlskirche.at
Zweieinhalb neue Büroetagen direkt neben der Karlskirche - viele Wiener sind dagegen, Touristen, Architekten, Denkmalschützer. Nur Maria Vassilakou von den Grünen ist es nicht. Aber wieso eigentlich? Wir haben der Planungsstadträtin drei brennende Fragen zur Verschandelung gestellt. Hier sind ihre Antworten.
"Krone": Kaum jemand lässt ein gutes Haar an dem Projekt bei der Karlskirche. Bei einer "Krone"-Umfrage war die Bevölkerung dagegen, die Touristen, sogar ein namhafter Architekt. Denkmalschutz-Ikone Werner Winterstein sagt: "Die Aufstockung wäre ein Akt des Vandalismus." Frau Vassilakou, haben Sie Ihre Meinung vielleicht geändert - und wenn nein, wieso nicht?
Maria Vassilakou: Ich möchte an dieser Stelle meinen Kollegen, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, zitieren, der zu diesem Projekt wörtlich meinte: "Ich begrüße den vorliegenden Entwurf der Architekten Henke Schreieck am Karlsplatz. Dieser ergänzt den sensiblen Raum auf harmonische Weise und in höchster architektonischer Qualität zwischen dem Neubau des Wien-Museums und der Karlskirche. Mit der vom Museum räumlich abgesetzten Lösung wird sowohl für den Kulturbau Wien-Museum als auch das Ensemble des Karlsplatzes eine optimale Lösung geschaffen." Oder den Direktor des Wien-Museums: "Das Projekt Museum Neu ist eingebettet in die städtebauliche Aufwertung, die der Karlsplatz auf dieser Seite dringend nötig hat. Mit dem Entwurf von Henke Schreieck tritt das Nachbargebäude in einen spannenden, intelligenten Dialog mit dem Siegerprojekt für das Wien-Museum. Ich freue mich sehr auf den enormen Qualitätsgewinn, der mit beiden Projekten verbunden sein wird."
"Krone": Welchen Vorteil hat die Stadt durch das Projekt, erhält Wien dadurch in irgendeiner Form einen Gewinn?
Vassilakou: Ja, die zeitgemäße Überarbeitung eines in die Jahre gekommenen Gebäudes und die Möglichkeit, den wenig bis gar nicht genutzten öffentlichen Raum davor gemeinsam mit dem Museum zu beleben und nutzbar zu machen. Ebenso wird das Wien-Museum durch den Abbruch der derzeit bestehenden Verbindung beider Gebäude hervorgehoben. Wie im zugrunde liegenden Wettbewerb vorgesehen, bleibt das Winterthur-Gebäude in der Höhe unterhalb des Wien-Museums und der Gesimskante der Karlskirche.
"Krone": Durch die Aufstockung wird das Gebäude der Zürich-Versicherung massiv aufgewertet. Bei 4500 Quadratmetern ist sogar von bis zu 100 Millionen Euro die Rede. Wieso setzen sich die Grünen so intensiv für eine Versicherung ein?
Vassilakou: Das hat nichts mit der Versicherung zu tun. Wir wären auch mit dem Sitz einer Zeitungsredaktion gleich verfahren.
Anm.: Die Karlskirche mit einem Glaszubau derart zu verschandeln wäre zumindest dieser Zeitungsredaktion niemals in den Sinn gekommen. Aber danke.
Zweieinhalb neue Büroetagen direkt neben der Karlskirche - viele Wiener sind dagegen, Touristen, Architekten, Denkmalschützer. Nur Maria Vassilakou von den Grünen ist es nicht. Aber wieso eigentlich? Wir haben der Planungsstadträtin drei brennende Fragen zur Verschandelung gestellt. Hier sind ihre Antworten.
"Krone": Kaum jemand lässt ein gutes Haar an dem Projekt bei der Karlskirche. Bei einer "Krone"-Umfrage war die Bevölkerung dagegen, die Touristen, sogar ein namhafter Architekt. Denkmalschutz-Ikone Werner Winterstein sagt: "Die Aufstockung wäre ein Akt des Vandalismus." Frau Vassilakou, haben Sie Ihre Meinung vielleicht geändert - und wenn nein, wieso nicht?
Maria Vassilakou: Ich möchte an dieser Stelle meinen Kollegen, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, zitieren, der zu diesem Projekt wörtlich meinte: "Ich begrüße den vorliegenden Entwurf der Architekten Henke Schreieck am Karlsplatz. Dieser ergänzt den sensiblen Raum auf harmonische Weise und in höchster architektonischer Qualität zwischen dem Neubau des Wien-Museums und der Karlskirche. Mit der vom Museum räumlich abgesetzten Lösung wird sowohl für den Kulturbau Wien-Museum als auch das Ensemble des Karlsplatzes eine optimale Lösung geschaffen." Oder den Direktor des Wien-Museums: "Das Projekt Museum Neu ist eingebettet in die städtebauliche Aufwertung, die der Karlsplatz auf dieser Seite dringend nötig hat. Mit dem Entwurf von Henke Schreieck tritt das Nachbargebäude in einen spannenden, intelligenten Dialog mit dem Siegerprojekt für das Wien-Museum. Ich freue mich sehr auf den enormen Qualitätsgewinn, der mit beiden Projekten verbunden sein wird."
Maria Vassilakou: Ich möchte an dieser Stelle meinen Kollegen, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, zitieren, der zu diesem Projekt wörtlich meinte: "Ich begrüße den vorliegenden Entwurf der Architekten Henke Schreieck am Karlsplatz. Dieser ergänzt den sensiblen Raum auf harmonische Weise und in höchster architektonischer Qualität zwischen dem Neubau des Wien-Museums und der Karlskirche. Mit der vom Museum räumlich abgesetzten Lösung wird sowohl für den Kulturbau Wien-Museum als auch das Ensemble des Karlsplatzes eine optimale Lösung geschaffen." Oder den Direktor des Wien-Museums: "Das Projekt Museum Neu ist eingebettet in die städtebauliche Aufwertung, die der Karlsplatz auf dieser Seite dringend nötig hat. Mit dem Entwurf von Henke Schreieck tritt das Nachbargebäude in einen spannenden, intelligenten Dialog mit dem Siegerprojekt für das Wien-Museum. Ich freue mich sehr auf den enormen Qualitätsgewinn, der mit beiden Projekten verbunden sein wird."
"Krone": Welchen Vorteil hat die Stadt durch das Projekt, erhält Wien dadurch in irgendeiner Form einen Gewinn?
Vassilakou: Ja, die zeitgemäße Überarbeitung eines in die Jahre gekommenen Gebäudes und die Möglichkeit, den wenig bis gar nicht genutzten öffentlichen Raum davor gemeinsam mit dem Museum zu beleben und nutzbar zu machen. Ebenso wird das Wien-Museum durch den Abbruch der derzeit bestehenden Verbindung beider Gebäude hervorgehoben. Wie im zugrunde liegenden Wettbewerb vorgesehen, bleibt das Winterthur-Gebäude in der Höhe unterhalb des Wien-Museums und der Gesimskante der Karlskirche.
Vassilakou: Ja, die zeitgemäße Überarbeitung eines in die Jahre gekommenen Gebäudes und die Möglichkeit, den wenig bis gar nicht genutzten öffentlichen Raum davor gemeinsam mit dem Museum zu beleben und nutzbar zu machen. Ebenso wird das Wien-Museum durch den Abbruch der derzeit bestehenden Verbindung beider Gebäude hervorgehoben. Wie im zugrunde liegenden Wettbewerb vorgesehen, bleibt das Winterthur-Gebäude in der Höhe unterhalb des Wien-Museums und der Gesimskante der Karlskirche.
"Krone": Durch die Aufstockung wird das Gebäude der Zürich-Versicherung massiv aufgewertet. Bei 4500 Quadratmetern ist sogar von bis zu 100 Millionen Euro die Rede. Wieso setzen sich die Grünen so intensiv für eine Versicherung ein?
Vassilakou: Das hat nichts mit der Versicherung zu tun. Wir wären auch mit dem Sitz einer Zeitungsredaktion gleich verfahren.
Vassilakou: Das hat nichts mit der Versicherung zu tun. Wir wären auch mit dem Sitz einer Zeitungsredaktion gleich verfahren.
Anm.: Die Karlskirche mit einem Glaszubau derart zu verschandeln wäre zumindest dieser Zeitungsredaktion niemals in den Sinn gekommen. Aber danke.
von mercedesclk
tja wie immer macht rot/grün was sie wollen. wem kümmert das volk?die blöden steuerzahler sind nur geduldet um zu zahlen und still sein.
11
Mittwoch, 26. Oktober 2016, 21:16
von vaporetto
Wohne am Stadtrand, eigentlich schon außerhalb, bin nach über über 10 Jahren zwecks Augenschein ins Zentrum gefahren und habe die Karlkirche samt Umgebung auf mich einwirken lassen und Fotos gemacht. Ist schon der Versicherungsbau eine Zumutung, die geplante Aufstockung halte ich für ein architektonisches Verbrechen. Man vergleiche nur die Gebäude rechts und links von der Kirche. So zerstört man den gesamten Platz - eine Schande Frau Vassilakou.
10
Mittwoch, 26. Oktober 2016, 20:36
von Monique
Nicht nur in einer Doppelrolle ist dieser Herr zu finden, nein er untersteht auch noch Vassilakou, das nenne ich doppelzüngig! Da sind 2Hauptverunstalter unserer Stadt Wien am Werk! Mutwillig wird der Status unserer Stadt Wien, als Weltkulturerbe aufs Spiel gesetzt. Ist das gewollt?! Vassilakou ist unfähig die Interessen unserer Stadt wahr zu nehmen, als ob sie dies beabsichtigt, Wien zu demolieren! Das sollte sie mal in Athen probieren! Eigentlich sollte sie dort ihr Unwesen treiben!
9
Mittwoch, 26. Oktober 2016, 20:11
von a-rankler
Die Grünen sind zur Betonierer-Partei mutiert und kennen dabei keinen Genierer. Siehe auch Steinhof, FUZOs, Hörndlwald, Heumarkt und haben generell keinen Respekt vor kulturellen Bauten wie man z.B. beim Verfall der Hermesvilla sieht. Der Energieeinsatz für Rad-Highways, Begegnungszonen oder Ampelpärchen scheint Vorrang zu haben.
8
Mittwoch, 26. Oktober 2016, 20:02
von gerdsky
Ich lese tgl. alle gängigen online Zeitungen, die beste davon ist die Krone. Es gibt hier Informationen, die andere Zeitungen, vermutlich aus vorauseilenden Gehorsam, nicht bringen. Nochmals DANKE für die sehr guten Infos - und macht weiter so.
5
Mittwoch, 26. Oktober 2016, 19:24
von berchtesgadner
und wieder berichtet die Krone über diese Missstände, die andere Medien eher verschweigen oder maximal im Kleindruck, die überblättert werden sollen, vom ORF ganz zu schweigen! Danke an die Krone, klärt uns weiter so auf!
4
Mittwoch, 26. Oktober 2016, 19:09
von BullenFanatiker
Wien ist nicht Österreich. Wien ist Ausland!
3
Mittwoch, 26. Oktober 2016, 19:08
von gerry4631
Eine Hand wäscht die andere! In der Politik doch gang und Gäbe
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