Freitag, 15. Januar 2016

Jahresabschluss Sozialbau

“Format" liegt der Anhang des Jahresabschlusses 2013 der Sozialbau vor. Darin wird ein Gesamtbezug des dreiköpfigen Vorstandes unter Führung von Herbert Ludl in Höhe von 884.176,58 Euro angeführt. 2012 lag er sogar bei 1.013.936,05 Euro. Damit liegen die einzelnen Vorstandsgagen um über 100.000 Euro pro Jahr höher als im Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz vorgesehen.
Der Vorstand der zum VIG-Konzern zählenden Sozialbau AG weist diese Vorwürfe zurück. Die im Magazin "Format" angestellte Rechnung stimme nicht, so Generaldirektor Herbert Ludl zur APA: "Die Bezüge sind WGG-konform. Das wurde auch so testiert." Die Berechnung, die das Wirtschaftsministerium vorgebe, sei komplizierter und vielfältiger. In den genannten Bezügen sei vieles enthalten, was gar keinen Bezug im Sinne des § 26 WGG darstelle. Insgesamt seien die Vorwürfe ein "Sturm im Wasserglas", "wir gehören zu den bestgeprüften Unternehmen".
Das "Format" bezieht sich auf den "Anhang des Jahresabschlusses 2013" der Sozialbau AG, der eigentlich schon seit vorigem Sommer vorliegt. Darin werde ein Gesamtbezug des dreiköpfigen Vorstands unter Führung von Ludl von 884.176,58 Euro angeführt, 2012 seien es sogar 1,013.936,05 Euro gewesen. Unter der Annahme, dass jeder der drei Manager gleich viel erhalte, ergebe sich ein Jahresverdienst von 294.725,52 Euro bzw. für 2012 einer von 337.978,68 Euro, so das Magazin. "Der Generaldirektor bekommt ein bisserl mehr als die anderen Vorstände", wird Ludl dort zitiert. "Durch diese blöde Regelung" - nämlich die Koppelung ans Beamtengehalt - "gibt es in ganz Österreich keinen Immobilienmanager, der so wenig verdient wie wir", so der Sozialbau-Chef weiter: "Meine letzte Gehaltserhöhung liegt Jahrzehnte zurück."
Ludl sieht den Magazin-Artikel - Titel: "Rote Gagenkaiser" - parteipolitisch motiviert: "Wenn Wahlkampf ist, tauchen die seltsamsten Dinge auf", meinte er am Donnerstagnachmittag zur APA.
Mehrheitseigentümer der Sozialbau AG ist seit 2012 - nach Änderungen im Aktionärskreis - die Vienna Insurance Group (VIG) auch offiziell und nicht wie davor nur indirekt über Serviceverträge.49,6 Prozent an der Sozialbau hält die "Heimstätte" gemeinnützige GesmbH (hinter der u.a. mit 31,95 Prozent die Sozialbau selbst steht). Mit 17,9 Prozent ist an der Sozialbau laut "Firmen Compass" und früheren Angaben des Unternehmens der A.W.H. (Verband der Wiener Arbeiterheime) beteiligt, hinter der die SPÖ steht.Je 10 Prozent halten die Familie Genossenschaft, die Volksbau Genossenschaft und die Wohnbau gemeinnützige Genossenschaft. Hinter der Wohnungsgesellschaft "Heimstätte" steht mehrheitlich (zu 67,8 Prozent) die Neue Heimat Oberösterreich, die - über die ELVP GmbH. - der VIG gehört.

Die Nähe zur Bundes- und zur Wiener SPÖ zeigt laut "Format" auch die Zusammensetzung des Sozialbau-Aufsichtsrates, in dem u.a. Christian Deutsch (Ex-Landesparteisekretär), Helmut Laska (Gatte von Ex-Stadträtin Grete Laska) und Karlheinz Hora (Bezirksvorsteher Leopoldstadt) vertreten sind. Ludl selbst ist Mitglied des SPÖ-Bezirksparteivorstand in Währing. (red./A

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