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Auf der Bühne der Landeshauptmann und jede Menge burgenländische Vorzeige-Unternehmer – vom Gründer der Coffeeshop Company Reinhold Schärf über den Chef des Fünf-Sterne-Thermenresorts Avita in Bad Tatzmannsdorf, Peter Prisching, bis zu Starwinzer Erich Scheiblhofer. Motto der gebotenen stolzen Leistungsbilanz 2016 und des Ausblicks aufs angelaufene Jahr: "Burgenland-Erfolg mit Sonne drinnen". Im Publikum das ganze Who’s who der burgenländischen Wirtschaft, Dutzende Wahlburgenländer und Künstler (siehe Seite 32) und jede Menge burgenländische Politiker. Rund 500 Menschen waren Montagabend der Einladung von Hans Niessl zum Neujahrsempfang des Burgenlands ins noble Wiener Palais Ferstel gefolgt.
Der einzige Burgenländer in der Bundesregierung, Heeres- und Sportminister Hans Peter Doskozil, war wegen des Nachtslaloms in Schladming unabkömmlich. Eingeladen waren alle Regierungsmitglieder, hatten sich aber reihum entschuldigt.
Umso auffälliger daher die wenigen nicht-burgenländischen Politiker, die Niessl ihre Aufwartung machten: Heinz-Christian Strache war als einziger Bundesparteichef abseits der Regierung von der rot-blauen Landesspitze in Eisenstadt persönlich eingeladen worden. Strache postete triumphierend nicht nur sein bestes Beutestück, ein freunschaftliches Foto mit Niessl auf Facebook, sondern textete keck: "Das höchste Wirtschaftswachstum in Österreich erreicht. Weiters konnte sich das Burgenland erstmals über 3 Millionen Nächtigungen freuen. Eine Erfolgsgeschichte. Dies wäre ohne uns Freiheitliche in einer Landesregierung niemals möglich geworden! Ein rot-blauer Erfolgsweg im Burgenland, der vielleicht eine BLAU-rote Fortsetzung auf Bundesebene findet!"
Pikant auch, wer sich aus der Wiener SPÖ im Glanz der rot-blauen Neujahrsparty sonnte: Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Ex-SPÖ-Parteisekretär Christian Deutsch – beide Gegner des rot-grünen Kurses und Wortführer der Flächenbezirke. Ludwig ist deren Bürgermeister-Kandidat. Deutsch attackierte zuletzt Michael Häupl auch öffentlich scharf. Häupl ist nicht nur ein massiver Gegner des rot-blauen Tabubruchs im Burgenland, sondern auch der Aufhebung der politischen Quarantäne über den Blauen in Wien und im Bund. In der Wiener SPÖ, in der die Flügelkämpfe nach der kleinen Stadtrats-Rochade noch größer wurden, wird der demonstrative Ausflug von Ludwig & Deutsch ins Rot-Blaue für massive Irritationen sorgen: Bewusste Provokation des rot-grünen Lagers oder Zeichen eines frisch gestärkten Selbstbewusstseins?
(kurier) Erstellt am
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