Sonntag, 26. Mai 2013

Was ist die richtige Frage?


Wie immer werden nicht immer die richtigen Fragen gestellt. Das ist zwar traurig, aber wahr.
„Ludwig kann nur ein Faktum zu seiner Verteidigung vorbringen: Er hat nach seinem Vorgänger als Wohnen-Stadtrat, dem nunmehrigen Bundeskanzler Faymann, ein Erbe angetreten, dessen Aufarbeitung er einfach nicht schaffen kann. Zu sehr ist Wiener Wohnen in sich verfilzt, zu viele parteiinterne Rücksichten müssen genommen werden. Nicht als Entschuldigung kann Ludwig ins Treffen führen, er sei völlig ahnungslos gewesen. Zu oft landeten Informationen bei ihm oder seinem Umfeld, die allesamt “schubladisiert” worden sind.“
Es ist ganz klar, dass bei der Renovierung geschoben worden ist und immer noch wird. StR Ludwig hat das auch schon im ORF (Wien heute) zugegeben. Wenn ich mich richtig erinnere, sagte er, dass es ihm bekannt ist, dass die Firmen überhöhte Preise verlangen. Dass war 2010! Seither ist nichts geschehen.
Noch niemand hat gefragt, warum renoviert werden muss. Ich habe nachgerechnet. Dabei bin ich auf folgendes gestoßen. Die Amortisationszeit der Renovierung beläuft sich auf 250 Jahre! Ist das wirtschaftlich noch vertretbar? Würde das ein Unternehmer machen, wenn er wüsste, dass sich diese Anschaffung erst in 250 Jahren rentiert? Wohl kaum. Also, warum wurde es dann gemacht? Dafür gibt es einige Antworten:
Wir haben das machen müssen, weil wir Arbeitsplätze sichern mussten.
(Die Mieter werden sich freuen, sie dürfen tief in die Tasche greifen.“
Eine technische Aufwertung der Wohnhäuser war unumgänglich.
Dazu nur zwei, mir bekannte Beispiele:
Floridsdorf, ein Wohnhaus aus dem Jahr 1934. Renoviert. Das Haus ist jetzt 80 Jahr alt. Nach 250 Jahren wäre es 330 Jahre alt, aber da tun uns keine Knochen mehr weh. In dem haus in dem ich wohnte, Baujahr 1958/59. Eingezogen bin ich 1960, ausgezogen 2010. Die Elektrik im Stiegenhaus wurde erneuert, verstärkt. In den Wohnungen wurden nicht dergleichen gemacht, deshalb auch meine Schwierigkeiten mit Wiener Wohnen.
Wenn also eine Renovierung warum wurde nicht gleich alles in den notwendigen und derzeitigen Stand der Technik versetzt? Warum wurde die Gesundheitsgefährdung in den Wohnungen hingenommen? Weil es zu teuer gekommen wäre!
Auch die Vergabe der Elektrik hatte es in sich. Da erhielt eine Firma B. den Zuschlag und gab die Arbeiten umgehend an die Firma Ing. S. weiter. Das Kuriose an der Sache: Beide Firmen gehörten ein und demselben Unternehmer.“
Die Werkmeister von Wiener Wohnen. Gesehen hatte ich keinen. Auch die anderen Mieter haben nie einen gesehen. Es war ja auch Winter. Was ich gesehen habe ist, dass am Freitag ein Lastwagen kam, aus Polen, und die Fenster, die noch gut waren und einen Wert hatten, aufgeladen wurden und mitgenommen wurden. Verschwunden in Polen. Ein gutes Geschäft für die Firma, wenn gar nicht von Wiener Wohnen.
„Doch als der WIFF–Informant, besagter Mietersprecher, letztlich feststellte, dass der vom Generalunternehmer (die SPÖ-nahe “Siedlungsunion”) beauftragte Bauleiter just zur gleichen Zeit in Wien 22 ein Einfamilienhaus mit genau solchen Baustoffen errichtete, wie sie auch bei der Generalsanierung der Anlage Siemensstraße Verwendung fanden, wollte er vom Gericht wissen, ob dies rechtens sei. Was prompt zur Einvernahme des Bauleiters führte. Und zu dessen gerichtlicher Klage gegen den Mietervertreter. Doch in einem rechtskräftigen Urteil stellte das Gericht fest, dass derartige Fakten durchaus dazu anregen dürfen, die Justiz zu informieren – daher Freispruch.“
Aber ist das auch rechtens, dass die Fenster der Mieter verschachert werden?
Speziell bei Generalsanierungen im §18-Verfahren hat sich Wiener Wohnen unter Faymann und Ludwig “nette Körberlgelder” erwirtschaftet. Und das ging so:  Bei diesen §18-Sanierungen steht dem Hauseigentümer (Wiener Wohnen in Vertretung der Stadt Wien) eine Investitionsprämie in Höhe von 20% der Bausumme zu. Diese Beträge werden bei der Abrechnung dann den Mietern aufgebrummt und führen stets zu spürbaren Zinserhöhungen für 10 bzw. sogar 15 Jahre. Doch auch noch eine andere Einnahmequelle wurde bis vor kurzem von Wiener Wohnen genutzt. Wurden Wohnungen in Gemeindebauten leer, kamen umgehend die Sanierungsfirmen, deren Abrechnungen Wohnen-Stadtrat Ludwig – will er glaubwürdig sein – auf Jahre zurück einer genauen Prüfung unterziehen sollte. Die Kosten für diese zumeist sündteuren, aber qualitativ und materialmäßig fast immer mäßigen Sanierungen wurden aus den Erhaltungsbeiträgen der Mieter finanziert. Mit dem Ergebnis, dass diese Konten einfach leer geräumt bzw. oft in Millionenhöhe ins Minus getrieben worden sind.“
Um was geht es Wiener Wohnen bei dieser Sanierung? Da steht es schon. Das ist aber nicht alles. Es geht noch um mehr. Es geht um das Vermögen von Wiener Wohnen. Wie schon ausgeführt wurde ein haus in Floridsdorf, Baujahr 1934, renoviert. Kein Hausherr würde das machen. Aber es geht um das Anlagevermögen. Diese alten Häuser, die älter sind als 30 Jahre, sind lt. Buchhaltung abgeschrieben, sie stehen mit 1,- in der Buchhaltung. Das ergibt nichts. Nach der Renovierung ist das Anlagevermögen von Wiener Wohnen, es handelt sich um 220.000 Wohneinheiten, angestiegen, sagen wir um 30%. Das gibt was her. Als ist die ganze Renovierung, Sanierung nur dazu da um das Anlagevermögen von Wien zu erhöhe. Der Rechnungshof prüft, findet nichts, was nicht sehr verwunderlich sein dürfte, denn er darf nur prüfen was Wiener Wohnen freiwillig prüfen lässt. Der Rechnungshof ist auch so eine Institution die völlig unnötig ist. 

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