Wie immer werden nicht immer
die richtigen Fragen gestellt. Das ist zwar traurig, aber wahr.
„Ludwig kann nur ein Faktum zu seiner Verteidigung
vorbringen: Er hat nach seinem Vorgänger als Wohnen-Stadtrat, dem nunmehrigen
Bundeskanzler Faymann, ein Erbe angetreten, dessen Aufarbeitung er einfach
nicht schaffen kann. Zu sehr ist Wiener Wohnen in sich verfilzt, zu viele
parteiinterne Rücksichten müssen genommen werden. Nicht als Entschuldigung kann
Ludwig ins Treffen führen, er sei völlig ahnungslos gewesen. Zu oft landeten
Informationen bei ihm oder seinem Umfeld, die allesamt “schubladisiert” worden
sind.“
Es ist ganz klar, dass bei der Renovierung geschoben worden
ist und immer noch wird. StR Ludwig hat das auch schon im ORF (Wien heute)
zugegeben. Wenn ich mich richtig erinnere, sagte er, dass es ihm bekannt ist,
dass die Firmen überhöhte Preise verlangen. Dass war 2010! Seither ist nichts
geschehen.
Noch niemand hat gefragt, warum renoviert werden muss. Ich
habe nachgerechnet. Dabei bin ich auf folgendes gestoßen. Die Amortisationszeit
der Renovierung beläuft sich auf 250 Jahre! Ist das wirtschaftlich noch
vertretbar? Würde das ein Unternehmer machen, wenn er wüsste, dass sich diese
Anschaffung erst in 250 Jahren rentiert? Wohl kaum. Also, warum wurde es dann
gemacht? Dafür gibt es einige Antworten:
Wir haben das machen müssen, weil wir Arbeitsplätze sichern
mussten.
(Die Mieter werden sich freuen, sie dürfen tief in die
Tasche greifen.“
Eine technische Aufwertung der Wohnhäuser war unumgänglich.
Dazu nur zwei, mir bekannte Beispiele:
Floridsdorf, ein Wohnhaus aus dem Jahr 1934. Renoviert. Das
Haus ist jetzt 80 Jahr alt. Nach 250 Jahren wäre es 330 Jahre alt, aber da tun
uns keine Knochen mehr weh. In dem haus in dem ich wohnte, Baujahr 1958/59.
Eingezogen bin ich 1960, ausgezogen 2010. Die Elektrik im Stiegenhaus wurde
erneuert, verstärkt. In den Wohnungen wurden nicht dergleichen gemacht, deshalb
auch meine Schwierigkeiten mit Wiener Wohnen.
Wenn also eine Renovierung warum wurde nicht gleich alles in
den notwendigen und derzeitigen Stand der Technik versetzt? Warum wurde die
Gesundheitsgefährdung in den Wohnungen hingenommen? Weil es zu teuer gekommen
wäre!
„Auch die Vergabe der Elektrik hatte es in sich. Da
erhielt eine Firma B. den Zuschlag und gab die Arbeiten umgehend an die Firma
Ing. S. weiter. Das Kuriose an der Sache: Beide Firmen gehörten ein und
demselben Unternehmer.“
Die Werkmeister von Wiener Wohnen. Gesehen hatte ich keinen.
Auch die anderen Mieter haben nie einen gesehen. Es war ja auch Winter. Was ich
gesehen habe ist, dass am Freitag ein Lastwagen kam, aus Polen, und die
Fenster, die noch gut waren und einen Wert hatten, aufgeladen wurden und
mitgenommen wurden. Verschwunden in Polen. Ein gutes Geschäft für die Firma,
wenn gar nicht von Wiener Wohnen.
„Doch als der
WIFF–Informant, besagter Mietersprecher, letztlich feststellte, dass der vom
Generalunternehmer (die SPÖ-nahe “Siedlungsunion”) beauftragte Bauleiter just
zur gleichen Zeit in Wien 22 ein Einfamilienhaus mit genau solchen Baustoffen
errichtete, wie sie auch bei der Generalsanierung der Anlage Siemensstraße
Verwendung fanden, wollte er vom Gericht wissen, ob dies rechtens sei. Was
prompt zur Einvernahme des Bauleiters führte. Und zu dessen gerichtlicher Klage
gegen den Mietervertreter. Doch in einem rechtskräftigen Urteil stellte das
Gericht fest, dass derartige Fakten durchaus dazu anregen dürfen, die Justiz zu
informieren – daher Freispruch.“
Aber ist das auch rechtens, dass die Fenster der Mieter
verschachert werden?
„Speziell bei Generalsanierungen im §18-Verfahren hat
sich Wiener Wohnen unter Faymann und Ludwig “nette Körberlgelder”
erwirtschaftet. Und das ging so: Bei diesen §18-Sanierungen steht dem
Hauseigentümer (Wiener Wohnen in Vertretung der Stadt Wien) eine Investitionsprämie
in Höhe von 20% der Bausumme zu. Diese Beträge werden bei der Abrechnung dann
den Mietern aufgebrummt und führen stets zu spürbaren Zinserhöhungen für 10
bzw. sogar 15 Jahre. Doch auch noch eine andere Einnahmequelle wurde bis vor
kurzem von Wiener Wohnen genutzt. Wurden Wohnungen in Gemeindebauten leer,
kamen umgehend die Sanierungsfirmen, deren Abrechnungen Wohnen-Stadtrat Ludwig
– will er glaubwürdig sein – auf Jahre zurück einer genauen Prüfung unterziehen
sollte. Die Kosten für diese zumeist sündteuren, aber qualitativ und
materialmäßig fast immer mäßigen Sanierungen wurden aus den Erhaltungsbeiträgen
der Mieter finanziert. Mit dem Ergebnis, dass diese Konten einfach leer geräumt
bzw. oft in Millionenhöhe ins Minus getrieben worden sind.“
Um was geht es Wiener Wohnen bei dieser Sanierung? Da steht
es schon. Das ist aber nicht alles. Es geht noch um mehr. Es geht um das
Vermögen von Wiener Wohnen. Wie schon ausgeführt wurde ein haus in Floridsdorf,
Baujahr 1934, renoviert. Kein Hausherr würde das machen. Aber es geht um das
Anlagevermögen. Diese alten Häuser, die älter sind als 30 Jahre, sind lt.
Buchhaltung abgeschrieben, sie stehen mit 1,- in der Buchhaltung. Das ergibt
nichts. Nach der Renovierung ist das Anlagevermögen von Wiener Wohnen, es handelt
sich um 220.000 Wohneinheiten, angestiegen, sagen wir um 30%. Das gibt was her.
Als ist die ganze Renovierung, Sanierung nur dazu da um das Anlagevermögen von
Wien zu erhöhe. Der Rechnungshof prüft, findet nichts, was nicht sehr
verwunderlich sein dürfte, denn er darf nur prüfen was Wiener Wohnen freiwillig
prüfen lässt. Der Rechnungshof ist auch so eine Institution die völlig unnötig
ist.
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