Freitag, 11. März 2016

Das Wiener Wohnticket

SPÖ-Wohnbaustadtrat Michael Ludwig lädt zu einem Mediengespräch. Was an Wohnbauleistung fehlt, wird nur mehr durch PR-Arbeit ersetzt wird die Konzeptlosigkeit im Wohnbauressort kritisiert. Michael Ludwig wird an die dramatische Situation auf dem Wiener Wohnungsmarkt erinnert, falls er sie, so wie vieles anderes vergessen hat. Die Vergaberichtlinien für Gemeindewohnungen lassen viele Wienerinnen und Wiener im Regen stehen.
Im Jänner 2015 ist mit der neuen Wohnberatung Wien der erste Schritt der Harmonisierung und Zusammenführung des Leistungs-und Serviceangebots des kommunalen und geförderten Wohnbaus erfolgt. Ob geförderte Miet- und Genossenschaftswohnungen, geförderte Eigentumswohnungen, gefördert sanierte Wohnungen, Wohnungen in Wiedervermietung oder Gemeindewohnungen – in der Wohnberatung Wien in der Guglgasse 7-9 erhalten Wohnungssuchende und InteressentInnen seit mittlerweile rund einem Jahr umfassende Informationen über das vielfältige Wohnungsangebot der Stadt Wien sowie auch zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Mit 1. Juli 2015 folgte schließlich der zweite wichtige Schritt: Mit der Einführung des Wiener Wohn-Tickets sind die Vergabekriterien für das von der Stadt Wien angebotene Kontingent des geförderten Wohnbaus sowie auch für das gesamte kommunale Wohnungsangebot neu geregelt worden. Damit konnten wesentliche Verbesserungen für die WienerInnen erreicht werden, wie Wohnbaustadtrat Michael Ludwig heute, Donnerstag, im Rahmen eines Mediengespräches Bilanz zog.
Das Wohnticket dient lediglich als politisches Placebo. Gleichzeitig gibt es nach wie vor endlose Wartelisten und unzumutbare Wartezeiten. Durch die prolongierte Flüchtlings- und Migrationskrise wird sich die Situation noch weiter verschärfen.
Mit der Einführung des Wiener Wohn-Tickets wurden schließlich auch die Richtlinien für das gesamte Wohnungsangebot, das über die Wohnberatung Wien zur Vergabe kommt, harmonisiert und vereinheitlicht. Dies reicht von den Gemeindewohnungen über das zukünftige Angebot „Gemeindewohnungen neu“, die SMART-Wohnungen, Wohnungen mit Superförderung, Angebote aus der Wiener Wohnbauinitiative (WBI) sowie auch den gesamten Bereich von geförderten Neubauwohnungen, geförderten Wohnungen aus der Wiedervermietung und gefördert sanierten Wohnungen.
Der Zugang anerkannter Flüchtlinge zum geförderten Wohnbau sollte ausgesetzt werden. Allein die jährliche Binnenmigration innerhalb Österreichs lasse Wien jährlich um 25.000 Personen wachsen. Der Großteil der Flüchtlinge werde sich ebenfalls im Raum Wien niederlassen. Das bestätigte der Wiener Flüchtlingskoordinator Peter Hacker die schlechte Vorbereitung Wiens im Rahmen einer Informationsveranstaltung. An den entscheidenden Baustellen hat Ludwig bisher bestenfalls magere Ergebnisse vorzuweisen. Wiener Wohnen ist seit Jahren nur mit der eigenen Organisationsstruktur beschäftigt, die Baulandmobilisierung ist höchst verbesserungswürdig und grüne Öko-Träumereien treiben die Baukosten in die Höhe. Eine ganzheitliche Strategie zur Senkung der Wohnkosten und Entlastung der Wienerinnen und Wiener ist unausweichlich. Die entsprechenden Vorschläge seitens gemeinnütziger und gewerblicher Bauträger liegen auf dem Tisch und im Gemeindebau brennt der Hut. Es passiert seitens der Stadtregierung so gut wie nichts, um die Menschen systematisch zu entlasten. Darüber kann kein PR-Tratscherl hinwegtäuschen.


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