Dienstag, 7. Juli 2015

Häupl will vom Bund mehr Geld für AMS

Die Arbeitslosigkeit steigt, da braucht es mehr Unterstützung. Nur eines dürfte unser guter Bgm. Häupl nicht wissen, dass diese Unterstützung die das AMS leistet, will oder kann oder muss, unnötig ist. Ein Arbeitsloser über 50 braucht keine Maßnahme wie er eine Bewerbung zu schreiben hat, auch kein Jugendlicher. Wenn ein Arbeiter gesucht wird, dann schaut man nicht darauf, man schaut darauf, was der Mann für Qualifikationen mit bringt und nicht wie sein Bewerbungsschreiben aussieht. Diese ganzen Maßnahmen helfen nur diesen seltsamen Firmen, die Scheinselbstständige anstellen, damit sie keine rechtlichen Folgen zu fürchten haben. 
Mehr Geld für den Arbeitsmarkt fordert die Stadt Wien vom Bund. In einem gemeinsamen Hintergrundgespräch erklärten Wiens Bürgermeister Michael Häupl und Finanzstadträtin Renate Brauner, dass die bisher vom Bund zur Verfügung gestellten Zusatzmittel von 6 Millionen Euro "ein Tropfen auf dem heißen Stein" sind. Gefordert wird demnach ein "zweistelliger Millionenbetrag", um damit etwas "Vernünftiges auf die Beine stellen zu können".
Detail am Rande: Ungefähr dieselbe Summe wie die vor kurzem ausgeschütteten Zusatzmittel bleibt in Wien jedes Jahr liegen bzw. wird von der Wiener Wirtschaft nicht abgeholt. Grund dafür sei die Zweckwidmung, die bundesweit einheitlich geregelt ist. Daraus ergibt sich die zweite Forderung von Häupl und Brauner: mehr Flexibilität im Umgang mit diesen Mitteln. Denn das Geld, das in Wien nicht eingesetzt werden kann, wandert wieder zurück an den Bund. Gleichzeitig schieße aber die Stadt dem AMS Wien Mittel zu - heuer allein schon 12 Millionen Euro, wie Brauner erklärte. Insgesamt fließen im Übrigen 385 Millionen Euro pro Jahr ins Wiener Arbeitsmarktservice.
"Es muss doch jedem klar sein, dass der Wiener Arbeitsmarkt andere Voraussetzungen hat als etwa Vorarlberg", meinte Brauner. So gebe es nicht in allen Bundesländern etwa den Bedarf an Fördermaßnahmen für Menschen über 50. "In Wien gibt es neben älteren arbeitslosen Personen auch andere Gruppen mit besonderen Unterstützungsbedürfnissen. Mit einer Flexibilisierung könnte Geld für Qualifizierungsmaßnahmen freigespielt werden und allen zugute kommen", meinte Häupl. So liege etwa das Risiko, arbeitslos zu werden, bei 35 Prozent, wenn man nur einen Pflichtschulabschluss hat. "Allein ein Lehrabschluss drückt dieses Risiko auf zehn Prozent", betonte Brauner.
Überhaupt bräuchte der gesamte Arbeitsmarkt mehr Geld, ist der Bürgermeister überzeugt. Während nämlich in ganz Österreich die Arbeitslosigkeit steige, sind die Mittel von 1,17 Milliarden Euro im Jahr 2014 auf 1,14 Milliarden Euro im heurigen Jahr gesunken. "Und das bei einer Prognose von 50.000 Arbeitslosen mehr bis 2018", so der Bürgermeister.
"Taxifahrende Ärzte braucht keiner"
Außerdem forderten Häupl und Brauner eine Flüchtlingsstrategie für den Arbeitsmarkt: Die meisten Syrer seien gut qualifiziert, verfügen aber über wenig bis gar keine Deutschkenntnisse. "Es ist nicht nötig, dass Ärzte Taxifahren müssen, das braucht keiner", betonte Häupl. Hier sei der Integrationsminister Sebastian Kurz gefordert, den überwiegenden Anteil der Mittel für Deutschkurse nach Wien zu transferieren, weil hier der größte Bedarf bestehe. In weiteren Schritten sollte dann den Asylwerbern auch die Anerkennung ihrer Qualifikationen erleichtert werden - ebenso wie die "Beschaffung von Ausbildung, um sie in den Arbeitsmarkt integrieren zu können."


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