Montag, 27. Juli 2015

Experte will gemeinnützigen Wohnbau öffnen

Wolfgang Amann, Leiter des Forschungsinstituts Immobilien, Bauen und Wohnen in Wien, lässt mit einem Vorschlag aufhorchen: Damit die hohen Wohnungspreise sinken, solle man den gemeinnützigen Wohnbau auch für die mittleren Einkommensschichten öffnen.
Wenn in Vorarlberg die Wohnungspreise für den Mittelstand zu hoch erscheinen, wäre es aus meiner Sicht ein adäquates Mittel, dass man den geförderten Wohnbau nicht nur für die untersten Einkommensschichten öffnet, sondern auch für mittlere Einkommensschichten“, so Amann gegenüber dem ORF. Damit würde der private Wohnungsmarkt stärker unter Druck geraten, weil er plötzlich mit dem der gemeinnützige Wohnungswirtschaft im Wettbewerb stünde.

Positive Erfahrungen in anderen Bundesländern

In anderen Bundesländern, wie etwa Oberösterreich, sehe man, „dass der private Wohnungsmarkt darauf reagiert, wenn mittlere Einkommensschichten auch in anderen Marktsegmenten Wohnungen finden können. Die geben bei ihren Preisen nach.“

Amanns Vorschlag steht im Widerspruch zur geltenden Auffassung, dass die Preise nur durch eine Vergrößerung des Angebots auf dem Wohnungsmarkt sinken könnten. Österreichs Neubau-Niveau liege im europäischen Spitzenfeld, argumentiert hingegen Amann, die Branche könnte also überhitzen. Besser sei daher, das derzeitige ohnehin hohe Neubau-Niveau zu halten - und eben den Wohnungssuchenden Alternativen an die Hand zu geben.

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