Montag, 20. April 2015

Kommentar: Wilde Hilde


Immobilien auf dem Bügelbrett

Autor: Hildegard Schmidt

Am Wochenende war ich zufällig auf der äußeren Mariahilfer Straße in Wien. Da ist mir die Bauruine auf Nummer 182 aufgefallen. Ja, genau: Am kommenden Sonntag vor einem Jahr hat damals ein junger Mann Selbstmord begangen und dabei das ganze Haus abgetragen. Aber was ich mich wirklich frage: Das war vor einem Jahr und noch immer ist da nichts passiert, nicht einmal irgendetwas. Schuld daran sind die Behörden, habe ich erfahren, weil die mit den Genehmigungen sich Zeit lassen. Ja, so geht das doch auch nicht. Da reden alle davon, dass es in Wien zu wenig Wohnungen gibt, vor allem zu wenige Wohnungen, die man sich leisten kann. Und dann wird getrödelt ohne Ende. Auf der Baupolizei, die dafür zuständig ist, war zu erfahren, dass ein Zeitraum von bis zu zwei Jahren für die Planungs- und Bewilligungsphase vergleichbarer Vorhaben nichts Außergewöhnliches sein soll. Na gut, der Hauseigentümer will oben noch einen Dachgeschoßausbau machen, aber das hat er alles rasch eingereicht gehabt, sagt sogar die Baupolizei. Und jetzt liegt das dort, weil man ja noch das das Stadtbild prüfen muss und so.

Also, wenn das wirklich normal sei soll, dass man bei einem Wohnhaus ein bis sogar zwei Jahre auf eine Baubewilligung warten muss, dann wundern mich weder die hohen Wohnungspreise, noch der Engpaß an leistbarem Wohnen in Wien.

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