Mittwoch, 10. Dezember 2014

Wiener Wohnbaustadtrat betonte die wichtige Funktion des Wohnbaus als Impulsgeber für ganze Grätzl

Viel hat Ludwig ja nicht in der Hand, er geht immer nur mit denselben Argumenten hausieren. Wenn ich daran denke, wie hoch die Mieten sein werden, wenn diese Bauten fertig sind und dann auch noch die anderen Kosten, komme ich leicht ins Grübeln. Da gab es eine Wohnungsübergaben im "Boom-Bezirk Donaustadt" mit Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy. Es handelt sich bei den Projekten in der Polgarstraße 30a bzw. 32 um besonders kostengünstige Mietwohnungen, die aus dem Bauträgerwettbewerb "Kostengünstiges Wohnen" hervorgingen. Gewährt wurde eine Superförderung. Das heißt: Unter anderem ist der Finanzierungsbeitrag - die Summe, die bei Vertragsunterzeichnung von den zukünftigen Mieterinnen und Mietern zu begleichen ist - besonders niedrig. Beide Liegenschaften wurden von der Stadt im Baurecht zur Verfügung gestellt, was sich zusätzlich kostenmindernd auswirkt. Leider sagt niemand wie diese Superförderung aussieht und was für diese Wohnungen hingelegt werden muss um überhaupt erstmals eine Unterschrift leisten zu können.

Wien (OTS) - "Wir schaffen nicht nur den notwendigen Wohnraum, sondern neue vitale Lebensräume -wie die Seestadt, das Sonnwendviertel oder etwa den neuen Stadtteil am Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs", unterstrich Wohnbaustadtrat Michael Ludwig gestern beim Wiener Wohnbauforschungstag 2014. "Die Umsetzung dieser neuen Projekte geht Hand in Hand mit der Schaffung von Grün- und Freiflächen, wichtigen infrastrukturellen Einrichtungen wie Kindergärten, Ordinationen und Geschäften, die sowohl für die neuen Bewohnerinnen und Bewohner als auch für die anwohnende Bevölkerung einen zusätzlichen Mehrwert darstellen. Impulse und Unterstützungen zur Bildung von guten Nachbarschaften, wie beispielsweise durch das Modell des Stadtteilmanagements liegen mir hier ganz besonders am Herzen", so Ludwig weiter im Kuppelsaal der TU Wien.
Dennoch, wir wissen: kein Klischee ohne Bezug zur Wirklichkeit. Dass nicht vor jeden Fiaker Lipizzaner gespannt sind, ist kein Beleg dafür, dass es die Lipizzaner gar nicht gibt. Und dass schon seit Längerem kein Kaiser mehr in der Hofburg residiert, hindert uns nicht daran, fallweise noch immer so zu tun, als wäre die Monarchie nicht schon vor knapp 100 Jahren – und hoffentlich für alle Zeiten – zugrunde gegangen.
"Soziale Gerechtigkeit steht im Mittelpunkt der Wiener Wohnpolitik", so Ludwig, der nicht müde wird von sozialer Gerechtigkeit zu reden. Reden ist immer leicht, sie machen ist schwer, besonders für die SPÖ. Und: "Mit der Superförderung haben wir ein Instrument entwickelt, das einkommensschwachen Menschen Sorgen nimmt, statt welche zu bereiten. Diesen Wiener Weg gehen wir bewusst weiter. So befinden sich derzeit rund 200 Projekte mit 20.000 Wohneinheiten, die von der Stadt Wien initiiert und gefördert wurden, in Bau oder Bauvorbereitung. Das ermöglicht, dass wir nach der Rekordfertigstellung von 7273 Wohneinheiten im Jahr 2014 - das sind rund 140 Wohneinheiten in der Woche - auch im kommenden Jahr etwa 7.000 erschwingliche Wohneinheiten an die neuen Bewohnerinnen und Bewohner übergeben können!", kündigt der Stadtrat an. Dieses hohe Niveau habe zudem preisdämpfende Wirkung auf den gesamten Wohnungsmarkt in der Stadt und sichere Tausende Arbeitsplätze in Wien.
"Mit diesen herausragenden Wohnbauprojekten wird in der Donaustadt einmal mehr durch die Förderung der Stadt Wien das Prinzip höchster Wohnqualität zu leistbaren Preisen in idealer Weise umgesetzt", so Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy, "ein besonders wichtiges Angebot für die vielen jungen Familien, die in die Donaustadt ziehen wollen".

Nun ja, vielleicht haben die Planer – belesen, wie sie sind – einfach nur Karl Kraus ein bisschen zu wörtlich genommen. Der verlangte von einer Stadt nicht mehr als „Asphalt, Straßenspülung, Haustorschlüssel, Luftheizung, Warmwasserleitung“, denn: „Gemütlich bin ich selbst.“ Manchmal bleibt einem in Wien auch gar nichts anderes übrig.

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