Dienstag, 18. November 2014

Wohnungsnot in Wien? Kaum. Mieten Sie ein Penthous!

Die Regierungsspitze misst dem Thema Wohnen einen großen Stellenwert bei, sagte Vizekanzler Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Was einen am Freitag bei einer Wohnrechtskonferenz genannten "Entwurf" aus dem Sozialministerium betrifft, in dem von einer mehrere Milliarden Euro schweren Wohnbauoffensive die Rede ist, so ließe sich trefflich streiten, ob dies ein Programm oder eine Hochrechnung sei. Es handle sich aber noch um keine Bundesinitiative oder ein ausgefeiltes Programm, so Mitterlehner.
Die Hochrechnungen basierten unter anderem auf der derzeit sehr günstigen Zinssituation, offen sei, wie sich die Zinssituation in den nächsten Jahrzehnten entwickle, sagte der Vizekanzler. Bliebe es so, wäre dies natürlich eine gute Grundlage.
Kanzler und Vizekanzler selber nannten keine möglichen Investitionssummen, nach der freitägigen Wohnkonferenz wurden Überlegungen aus dem Sozialressort für ein konjunkturstützendes Wohnbauprogramm über insgesamt 6,5 Milliarden Euro ventiliert, mit dem bis zu 30.000 zusätzliche Wohnungen gebaut werden könnten. Als Vorbild könnten demnach Stadterneuerungsprojekte a la Wiener Seestadt Aspern zusammen mit privaten Bauherren dienen.
In der Regierung ist wieder eine Wohnbauoffensive im Gespräch. Dabei sollen auch zinsgünstige Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) eine wichtige Rolle spielen. In mehreren Ministerien liefen Überlegungen dazu, sagte Bundeskanzler Werner Faymann nach dem Ministerrat am Dienstag. Er sieht auch die Länder in der Pflicht, den Neubau anzukurbeln.

In Wien gibt es zu wenige Wohnungen - und wenn es sie gibt, sind sie kaum leistbar. Im 8. Bezirk entsteht derzeit ein Projekt, das die Wohnungsnot kaum lindern dürfte, dort werden Luxuswohnungen und Luxuspenthouses errichtet. Dabei erinnert das Ganze mehr an ein Hotelprojekt als an Wohnen: Ein Concierge kümmert sich täglich um frische Blumen, bringt Gäste bis an die Haustüre und geht auch mal mit dem Schoßhündchen Gassi.

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