Donnerstag, 21. November 2013

Hohe Immobilienpreise: So teuer ist das Wohnen in Wien

Hohe Immobilienpreise: So teuer ist das Wohnen in Wien

Das Wohnen in der Landeshauptstadt ist beliebt. Viele Österreicher, aber auch Einwanderer sowie vermögende Industrielle und Unternehmer aus dem Ausland lassen sich gerne in Wien nieder. Die Preise für Eigentumsobjekte und Mietswohnungen sind inzwischen so hoch, dass sich ein Normalbürger das Wohnen in vielen Wiener Bezirken nicht mehr leisten kann.
Die extrem hohe Nachfrage nach Immobilien bei gleichbleibendem Angebot ist für die immensen Preissteigerungen in den vergangenen Jahren verantwortlich. Für viele Investoren sind Immobilien eine lukrative Investition in Zeiten von Inflation und Niedrigzinsen. Hinzu kommt, dass viele Österreicher aus den ländlichen Gegenden in die Ballungszentren ziehen und immer mehr Einwanderer aus dem europäischen Ausland nach Österreich kommen. Im vergangenen Jahr war bei den Einwandererzahlen eine Steigerung von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Besonders gerne wandern Deutsche und Ungarn nach Österreich aus.

Das Angebot kann die Nachfrage nicht decken


Dieser hohen Nachfrage steht ein nicht angemessenes Angebot gegenüber, da in der Vergangenheit zu wenig in Neubauten investiert wurde. Das Problem des zu geringen Angebots an neuem Wohnraum liegt laut Raimund Neuwirther, Immobilientreuhänder und Ausschussmitglied der
Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Kärnten, in der fehlenden Förderung von privaten Investoren. Die Wohnbauförderung könnte sich auf den Neubau positiv auswirken und der Nachfrage ein entsprechendes Angebot entgegenstellen. Durch die Diskrepanz von Angebot und Nachfrage sind die Preise in den vergangenen Jahren derart rapide angestiegen. Den absoluten Höchststand haben sie im ersten Quartal 2013 erreicht. Seitdem stagnieren die Preise. Experten der Immobilienbranche vermuten, dass die Spitze der rapiden Preissteigerungen erreicht ist und für die nächsten Monate lediglich moderate Steigerungen zu erwarten sind.

In den letzten zwölf Jahren sind die Preise auf dem Eigentumsmarkt um 80 Prozent gestiegen, auf dem Mietmarkt sieht es nicht ganz so dramatisch aus. Für Mietwohnungen zahlt man aber auch immerhin 25 Prozent mehr als vor zwölf Jahren. Aktuell liegt der Mietpreis pro Quadratmeter im Durchschnitt bei 14,21 Euro, was einem Rückgang von 2,4 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2013 entspricht. Anfang des Jahres mussten Mieter noch durchschnittlich 14,45 Euro pro Quadratmeter bezahlen.

Beliebte Bezirke sind besonders teuer



Besonders teuer sind Immobilien in den besten Lagen, die fast alle rund um den ersten Wiener Bezirk liegen. Je näher eine Wohnung am ersten Bezirk liegt, desto teurer ist sie. Die höchsten Preise erzielt die Mikrolage 
Kohlmarkt und Tuchlauben, die seit jeher zu den begehrtesten Wohnräumen gehört. Mit 30.000 Euro pro Quadratmeter ist diese Mikrolage nicht nur der teuerste Wohnraum Wiens, sondern auch der teuerste des Landes. Fast genauso teuer sind die Mikrolagen am Graben oder an der Oper, die vor allem bei internationalen Investoren sehr gefragt sind. Außerhalb des ersten Bezirkes liegen die Quadratmeterpreise durchschnittlich unter 10.000 Euro, was für Normalbürger jedoch immer noch immense Summen sind.

Bei internationalen Investoren sind auch der 18. (Währing) und der 19. Bezirk (Döbling) sehr gefragt, die außerhalb der klassischen Nobelbezirke rund um den ersten Bezirk liegen. Hier findet man vor allem Luxuswohnungen, die mehr als 500.000 Euro kosten. Zu hohe Summen für die Mittelschicht: 30 Jahre lang müsste man mit einem Jahresbruttoeinkommen von 30.000 Euro solch eine Luxuswohnung abbezahlen.

Wohnungen, die für die Mittelschicht einigermaßen erschwinglich sind, findet man in den Bezirken Simmering und Favoriten, wo Eigentumswohnungen weniger als 300.000 Euro kosten. In den Bezirken Brigittenau, Floridsdorf, Meiding, Rudolfsheim-Fünfthaus, Ottakring und Liesing findet man ebenfalls noch einige Wohnungen, die unter 500.000 Euro liegen.

Der Dreck

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